Mit Intervallfasten in ein neues Leben
Heute, da man in einem reichen Land zu jeder Zeit fast alles kaufen kann, wird vieles schnell zur Selbstverständlichkeit. Ob Erdbeeren im Herbst oder Kürbisse im späten Frühjahr: Nicht immer tut gut, was auf den ersten Blick gut zu sein scheint.
Der Großteil unserer modernen Gesellschaft leidet mehr denn je nicht nur unter Fettleibigkeit mit all seinen gesundheitlichen, psychischen und gesellschaftlichen Folgen. Auch zahlreiche chronische Erkrankungen, die meist mit Entzündungsprozessen einhergehen, nehmen in den letzten Jahren immer mehr zu.
Alles im Leben hat zwei Seiten, heißt es. Wer also ständig satt ist, ohne je hungrig gewesen zu sein, nährt immer nur die eine Seite, in dem Fall die, die ohnehin schon übersättigt ist.
Mal ehrlich: Das Wochenende ist doch nur etwas Besonderes, weil wir an den Wochentagen arbeiten.
Die Freude an Geburts- oder Feiertagen ist groß, weil sie nur einmal jährlich stattfinden.
Und Erdbeeren schmecken im Mai besonders gut, wenn wir den Rest des Jahres auf sie verzichten.
So bringt das Intervallfasten – ganz anders als jede Diät – keinen Verzicht, sondern herrlichen Genuss am Essen, da dieses wieder den Stellenwert erhält, der ihm eigentlich gebührt.
Essen als feierliches, bewusst erlebtes Mahl und nicht als Selbstverständlichkeit: Das ist das A und O beim Intervallfasten. Auch wenn wir heute nicht mehr Abends mit unserem Stamm am großen Feuer sitzen und die Beute des Tages gemeinsam verspeisen, ist eine Mahlzeit doch immer noch eine ganz besondere Zeit, die sich vom restlichen Tag gänzlich unterscheidet. Dieses Unterscheidung zwischen dem Profanen und dem Besonderen bringt das Intervallfasten wieder deutlich zu Bewusstsein!
Die Vorteile des Intervallfastens
1. Autophagie:
Je länger deine Fastenintervalle sind, desto effektiver dieser körpereigene Aufräummechanismus, der dafür sorgt, dass defektes Zellmaterial abgebaut und der Körper buchstäblich von Toxinen und Stoffen, die beim Stoffwechsel als Abfallprodukte entstehen, befreit wird. Dies kommt einer Verjüngungskur gleich. Auch der bekannte Altersforscher Valter Longo bestätigt es immer wieder: Fasten – auch Intervallfasten – macht jünger und das schafft keine noch so ausgeklügelte Diät!
2. Fettabbau
Nach einiger Zeit des Verzichts auf kohlenhydratreiche Nahrung schaltet der Organismus auf die sogenannte Ketose um. Dies bedeutet, dass seine Glukosespeicher leer sind und er ab dann Energie durch den Ab- bzw. Umbau körpereigener Fette bezieht. So kommt es nach und nach zum gewünschten Fettabbau.
3. Positiver Einfluss auf Entzündungen und andere Beschwerden
Das Intervallfasten soll Studien zufolge, einen positiven Einfluss auf viele Beschwerden typischer Zivilisationskrankheiten ausüben können. Besonders chronische Entzündungen scheinen demnach von regelmäßig stattfindenden Fastenperioden zu profitieren.
4. Intervallfasten: Das Gegenteil von Verzicht
Mit dem Intervallfasten kehrt wieder ein natürliches Genussempfinden und ein gesunder Rhythmus in deinen Alltag. Dabei musst du nicht einmal unbedingt auf bestimmte Dinge verzichten! Du isst, was du magst, jedoch nur in den vorher festgelegten Essensintervallen. Natürlich ist das Intervallfasten am effektivsten, wenn du es zum Anlass nimmst, dich so vollwertig und gesund wie möglich zu ernähren. Doch Ausnahmen dürfen ebenso sein, ohne dass sie sofort zu Buche schlagen.
5. Flexibel in deinen Alltag integrierbar
Das Intervallfasten ist kein Fremdkörper, der dich im Alltag am Leben hindert, sondern eine Lebensart, die deine Genussfähigkeit steigert, dir zu mehr Bewusstheit im Alltag verhilft und dich lehrt, dich auch wieder an Kleinigkeiten zu erfreuen. Dabei ist gerade die 16:8-Methode, die sich meist optimal in dein Leben integrieren lässt, äußerst flexibel. Du kannst die Fastenzeiten also jederzeit variieren, wenn du merkst, dass sich ein anderes Modell mit anderen Zeiten für dich besser anfühlt.
6. Keine Angst vor dem Jojo-Effekt
Während Diäten meist einen Anfang und ein Ende haben, welches für den bekannten Jojo-Effekt sorgt, musst du diesen Effekt, der durch die Anpassung des Stoffwechsels an vermeintliche Hungerzeiten aktiviert wird, beim Intervallfasten nicht befürchten. Denn hier hungert dein Organismus nicht dauerhaft, es wird ihm nichts vorenthalten, sondern er gewöhnt sich innerhalb kürzester Zeit an seine (fast) festen Essenszeiten.
7. Intervallfasten: Das Schöpfen aus dem inneren Jungbrunnen
Telomerase ist ein wichtiges Enzym, welches unter anderem durch vor allem regelmäßiges Intervallfasten aktiviert werden kann und den Alterungsprozess nachweislich verlangsamt. So gesehen, kann Intervallfasten den inneren Jungbrunnen sprudeln lassen und auf zellulärer Ebene zum Anti-Aging-Effekt beitragen. Dies bedeutet weit mehr als nur ein positiver Einfluss in punkto Faltenbildung. Denn alle unsere Organe bestehen aus Zellen, die wiederum von der Aktivierung der Telomerase entsprechend profitieren. Besonders empfehlenswert sind neben dem Intervallfasten ausreichend Bewegung, am besten im Freien, und natürlich eine gesunde Ernährung sowie eine optimale Versorgung mit allen wichtigen Nähr- und Vitalstoffen.
Intervallfasten bringt Achtsamkeit ins Leben
Das Intermittierende Fasten ist also weit mehr als eine Reduktion der Essenszeiten. Es öffnet das Bewusstsein wieder für das Hier und Jetzt, für den Moment und für die Fülle, aus der wir täglich schöpfen dürfen. Dadurch kommt es nicht nur zu einem täglich stattfindenden körperlichen Reinigungsprozess, sondern auch zu einem inner-seelischen und geistigen Leerwerden, welches Platz für neue Denkansätze und Kreativität schafft. Es ist ja nicht nur der Körper, der intervallfastet. Vielmehr ist es der ganze Mensch, der eine dauerhafte Änderung seines Alltags herbeiführt und darauf achtet, was, wie und wann er etwas tut oder lässt. Daneben werden Körperwahrnehmung und Körperbewusstsein geschult, was allein schon eine ganze Kaskade an Veränderungen im Alltag mit sich bringt. Achtsamkeit und Intervallfasten bedingen einander und bereichern beide dein Leben.
Durch Intervallfasten zu Willensstärke und Selbstbeherrschung
Wenn du dich täglich dazu entschließt, etwas zu tun oder nicht zu tun, wie es ja beim Intervallfasten der Fall ist, stärkst du jeden Tag deinen Willen und deine Entschlusskraft. Denn gerade am Anfang ist es nicht immer leicht, nicht unbewusst in alte Muster und Gewohnheiten zurückzufallen, sondern allein den bewussten Willen bestimmen zu lassen, wann du beispielsweise isst. Doch mit der Zeit wirst du Meister über deine Gewohnheiten und merkst, wie deine Willensstärke Tag für Tag zunimmt. So gesehen ist das Intervallfasten ein wenig wie das chinesische Kung Fu: Auch hier werden durch tägliches Üben Körper und Geist gestärkt, bis du zum Meister über dich selbst geworden bist.
Fazit:
Intervallfasten ist eine Lebenseinstellung! Raus aus dem unbewussten Trott und hinein in dein ganz eigenes Leben mit einem Rhythmus und einer Achtsamkeit, die dein Leben zu etwas Einmaligem, Besonderem und Individuellem machen. Tägliche Selbstbeobachtung, Dankbarkeit und Achtsamkeit bei allem was du tust – dies sind vielleicht die unsichtbaren, aber wesentlichen Elemente, die das Intervallfasten neben anderen Vorteilen mit sich bringt. Welche Diät könnte das schon von sich behaupten?!