Intervallfasten und Kaffee. Geht das?
Beim Intervallfasten: Kaffee erlaubt
Auf die Art der Getränke muss beim Intervallfasten natürlich ebenfalls geachtet werden. So sind Fruchtsäfte und limonadenartige Erfrischungsgetränke während der Fastenphase selbstverständlich tabu. Denn diese enthalten Kohlenhydrate, die zu Zucker abgebaut werden und so den Fasteneffekt zunichtemachen. Doch wie sieht es mit Kaffee aus? Kaffee darf auch beim Intermittierenden Fasten zwischendurch getrunken werden. Er sollte allerdings schwarz getrunken werden – also ohne Milch und Zucker. Denn sonst würden sowohl die Milch, die ja auch Kohlenhydrate enthält, als auch der Zucker den Prozess der Ketose beenden. Der kalorienarme Kaffee selbst dagegen wirkt sich nicht auf die Ketose aus, da er keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und die Art der Energieversorgung des Körpers ausübt.
Warum Zucker nicht nur im Kaffee ein No-Go ist
Der Verzehr von Zucker – ob Vollrohrzucker oder weißer Zucker – sollte jedoch generell vermieden vermieden werden. Die schnelle Verstoffwechselung treibt den Blutzuckerspiegel und damit die Insulinausschüttung unnötig in die Höhe.
Während der Phase des Fastens, in der der Körper in die Apoptose und Ketose kommen soll, kommt es durch Kohlenhydrate zu einer ungewollten Prozessumkehr. Denn sobald es erneut zu einer Glukosezufuhr und damit zur Insulinausschüttung kommt, bezieht der Organismus seine Energie nicht mehr aus den Fetten. Und ist die Menge der verzehrten Kohlenhydrate, zu denen ja auch Zucker gehört, noch so klein: Dies bedeutet immer das Ende des Fasteneffektes, bis der Körper nach längerem Fasten erneut in den ketogenen Zustand gerät. Aus diesem Grund sind auch kohlenhydrathaltige Zuckeraustauschstoffe während der Fastenphase zu vermeiden. Gekaufte vegane Drinks als Milchersatz enthalten leider oftmals ebenso Zucker. Hier muss der Fastende also genau auf die jeweiligen Inhaltstoffe achten!
So unterstützt Schwarzer Kaffee das Fasten
Passionierte Kaffeeliebhaber dürfen sich freuen: Denn der Kaffeegenuss ist während der Fastenzeit nicht nur erlaubt, sondern kann, in Maßen genossen, das Fasten sogar wesentlich erleichtern. Denn Kaffee entfaltet gleich mehrere Wirkungen, die sich beim Fasten als hilfreich erwiesen haben:
1. Kaffee wirkt appetithemmend
Kaffee hat eine hemmende Wirkung auf das Hormon Ghrelin, welches für das typische Hungergefühl verantwortlich sind. Die Ausschüttung des Hormons Peptid YY, welches dem Körper jedoch das Gefühl der Sättigung suggeriert, wird durch den Genuss von Kaffee gesteigert. Auch der natürliche Appetitzügler Leptin, ein weiteres körpereigenes Hormon, welches überwiegend in den Fettzellen produziert wird und als Gegenspieler des hungerauslösenden Ghrelins gilt, wird durch Kaffeegenuss vermehrt ausgeschüttet. Leptin stimuliert zudem auch ohne Insulinmitwirkung nachhaltig die Glukoseverwertung.
2. Kaffee regt den Stoffwechsel an
Außerdem sorgt Kaffee für eine gesteigerte Wärmeproduktion und das Koffein steigert die Stoffwechselrate um bis zu 10%!
3. Kaffee hilft beim Fettabbau
Kaffee wirkt sich nicht nur auf das Nervensystem stimulierend aus, sondern soll, einigen Studien zufolge, durch einen erhöhten Adrenalinspiegel sogar die sogenannte Lipolyse anregen, bei der die Neutralfette im Fettgewebe aufgespalten werden.
Gesunde Fette im Kaffee sorgen für langanhaltendes Sättigungsgefühl
Während der Fastenphase bzw. Ketose bezieht der Organismus seine Energie aus den Fetten. Hochwertige Fette in der Nahrung sättigen sehr gut und sind somit eine hervorragende Unterstützung beim Intervallfasten.
So gibt es mittlerweile unter Anhängern des Intervallfastens zahlreiche Ideen für Kaffeerezepte mit sättigenden Fetten. Bekannt geworden ist der „Bullett Proof Kaffee, der am besten mit wertvoller Bio-Butter, indischem Ghee, Kokosöl oder MCT-Öl zubereitet werden soll.
Warum MCT-Öl aus der Kokosnuss?
MCT-Öl aus Kokos ist ein Lieferant mittelkettiger Fettsäuren, die optimal vom Körper verarbeitet werden können. Diese werden umgehend zu Energie umgewandelt, weshalb MCT-Öl erst gar nicht in die Fettzellen gelangt. Es eignet sich somit als ideale ketogene Energiequelle während des Intervallfastens.
Außerdem ist es geschmacksneutral und sogar wasserlöslich. Es schwimmt also nicht als Fettschicht oben auf dem Kaffee, sondern kann in diesem gelöst werden.
Kokosöl als Alternative zum MCT-Öl
Wer lieber ein hochwertiges Kokosöl verwenden möchte, sollte wissen, dass dies gegenüber dem MCT-Öl aus der Kokosnuss einen leichten Eigengeschmack aufweist. Dennoch kann Kokosöl ebenso das Intervallfasten und auch damit das Abnehmen unterstützen.
Die Herstellung des Bullet Proofs
Für die Herstellung eines solchen Kaffees mit hochwertigen Fettsäuren empfiehlt sich ein einfacher Mixer. Pro Tasse dürfen es 1-2 Teelöffel MCT-Öl, Kokosöl oder Ghee sein. Um eine geschmackliche Extranote zu erhalten, darf auch ein wenig Zimt mit in den Kaffee. Dieser Kaffee verspricht einen cremigen Genuss, hält aufgrund der Fette lange Zeit satt und bringt Energie für den Tag, ohne die Ketose zu unterbrechen.
Wer diesen Bullet Proof Kaffee oder auch schwarzen Kaffee in Maßen zu sich nimmt, muss sich um den Erfolg seines Intervallfastens also keine Sorgen machen.
Wie viel Kaffee darf es beim Intervallfasten sein?
Auch wenn Kaffee etliche positive Effekte auf das Intervallfasten ausübt, sollte ein gewisses Maß eingehalten werden. Ob purer Kaffeegenuss oder mit Kokosöl oder einem anderen gesunden Fett: Mehr als drei Tassen am Tag sollten gerade während des Intervallfastens nicht getrunken werden. Wie schon Hippokrates sagte: "Die Dosis macht das Gift." So bedeutet das griechische Wort „Pharmakon“ sowohl Heilmittel als auch Gift. Während Koffein bis zu einem gewissen Maß angenehm anregend wirkt, kann es, im Übermaß genossen, auch seine Schattenseite offenbaren. Zwei, drei Tassen Kaffee am Tag mögen die Konzentration und Leistungsfähigkeit steigern. 5 Tassen oder mehr dagegen machen nervös und jede Konzentration unmöglich. Hier ist Selbstbeobachtung und Fingerspitzengefühl gefragt, um das eigene rechte Maß zu finden. Die goldene Mitte ist eben auch die beste Lösung, wenn es um den Kaffeegenuss beim Intervallfasten geht.